Treppen faszinieren, egal ob alt oder modern
Treppen haben unzweifelhaft eine äußerst praktische Funktion – sie helfen uns, Höhenunterschiede bequem und komfortabel zu überwinden. Doch manche Treppen faszinieren uns darüber hinaus durch ihre architektonische Kunstfertigkeit, ihre Schönheit oder durch ihre Pracht wie die Jordan-Treppe im Winterpalast von St. Petersburg oder die Simonetti-Treppe im Vatikan.
Die Holztreppe in der Lorettokapelle von Santa Fe
Zu diesen berühmten Treppen gehört ohne Zweifel die Holztreppe in der Lorettokapelle von Santa Fe (USA). Sie überrascht nicht nur durch ihre schlichte Schönheit, sondern wirft auch noch viele Rätsel auf, die bis heute nicht abschließend aufgeklärt werden konnten. Der Legende nach wurde sie vom Heiligen Josef selbst in der Kapelle gezimmert; Fakt ist, bis zum heutigen Tag kennt niemand die genaue Identität des Erbauers. Noch geheimnisvoller ist der Umstand, dass weder Architekten, Ingenieure oder Wissenschaftler schlüssig erklären können, wie diese Treppe ohne einen zentralen Halt in der Lorettokapelle stehen kann. Auch das verwendete Material wirft ein großes Rätsel auf – das benutzte Holz kommt in der gesamten Umgebung nirgendwo vor.
Olafur Eliasson erschuf die Treppe „Umschreibung“
Das architektonische Meisterwerke in Form von Treppen nicht vergangenen Baumeistern vorbehalten waren, beweist die gewundene Treppe des Isländers Olafur Eliasson in München. Der Künstler mit Wurzeln in Dänemark schuf mit der Treppe, die den Namen „Umschreibung“ trägt, ein Hoch und Runter in der Form einer Doppelhelix zweier einander umkreisender Treppen. Die Umschreibung steht vor der Zentrale einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Glastreppe im Apple Store New York
Ebenfalls in die Moderne einzuordnen sind die Glastreppen in einigen Apple-Stores – besonders in jenem von New York. Die optische Gestaltung der Treppen und der sie begleitenden Glasbrücken gehören zu den Meisterleistungen der Technik und zu den architektonischen Wundern der Gegenwart. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Entwürfe von einfachen linearen Glastreppen zu freistehenden Wendelungen und zu einem spiralen Design in dreistöckigen Ausführungen. Die Treppen sind so entworfen, dass jeder Besucher nicht anders kann, als sie zu betreten. Und wenn man dann auf ihnen steht, sucht die Hand automatisch nach dem Handlauf, da man sich dem Gefühl nicht erwehren kann, in der Luft zu schweben und verzweifelt nach einem festen Halt sucht.
Die Tulpentreppe im Queen´s House Greenwich
Eine Wendeltreppe der besonderen Art – eine königliche gewissermaßen – stellt die Tulpentreppe im Queen`s House in Greenwich dar. Das Gebäude wurde ursprünglich für Königin Anne von Dänemark, der Gattin von Jakob I., dem ersten englischen König aus dem schottischen Königshaus der Stuarts, entworfen und errichtet. Die Tulpentreppe führt von der Great Hall in das obere Geschoss. Entworfen hat sie Inigo Jones und sie wird für die erste freitragende Wendeltreppe auf englischen Boden gehalten. Die Bezeichnung Tulpentreppe rührt übrigens von der Dekoration des Geländers her, das jedoch eigentlich Lilien darstellen sollte (als Verneigung zu Königin Henrietta von Bourbon).